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„Wir können uns keinen Stillstand leisten“ - Bürgermeister Forster ging in seiner Rede beim städtischen Heringsessen auf die aktuelle Situation Homburgs ein

Heringsessen Forster RedeBürgermeister Michael Forster sprach in seiner Rede darüber, wie es in dieser schwierigen Zeit nun weitergehen soll.

Etwa 650 Gäste sind am Aschermittwoch der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt und zum gemeinsamen Heringsessen in den Saalbau gekommen. Dabei stand vor allem die Ansprache von Bürgermeister Michael Forster im Fokus, der erst vor kurzem vorübergehend die Amtsgeschäfte von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind übernommen hatte.

„Ich bedauere die persönlichen Auswirkungen des Urteils für Rüdiger Schneidewind, den ich als Mensch schätze“, ging Forster kurz auf die Geschehnisse und die Urteilsverkündung gegen den OB ein. „Ich maße mir keine Bewertung des Urteils an und habe volles Vertrauen in die Funktionsfähigkeit unseres Rechtsstaats“, meinte Forster und sprach im Bezug auf dieses Urteil von einer „tiefen Krise“, in der sich die Stadt Homburg derzeit befinde. Daher hätte es auch Überlegungen gegeben, das Heringsessen abzusagen. „Die Veranstaltung gilt als Dankeschön an die Menschen, die sich ehrenamtlich für unsere Stadt und alle Bürgerinnen und Bürger engagieren. Dieses Engagement hat für das Wohl unserer Gesellschaft und die Stadt einen unschätzbaren Wert“, sagte Forster und lieferte damit auch gleich die Begründung, warum man diese Überlegung wieder verworfen habe.

Aufgrund des noch laufenden Prozesses gegen Ex-OB Karlheinz Schöner und die laufenden Ermittlungen gegen Ex-Bürgermeister Klaus Roth „haben wir den Tiefpunkt noch nicht erreicht“. Dennoch gelte es jetzt, nicht abzuwarten, bis alles überstanden sei. „Wir können uns keinen Stillstand leisten“, so Forster, der meinte, dass Homburg einen langen, steinigen Weg vor sich habe, der viel Geduld und Ausdauer erfordere. Er verglich die Situation mit einem großen Tankerschiff, das eine Wende vornehmen will und sobald der Steuermann das Ruder dreht, es noch viele Kilometer brauche, bis der Tanker tatsächlich die Richtung ändere.

„Wir müssen verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen“, sagte der Bürgermeister und versprach, alles dafür zu tun. Er werde - sobald die Suspendierung gegen Schneidewind ausgesprochen sei - eine Stabsstelle „Verwaltungsablauf und Strukturreform“ im Rathaus einrichten, die sich „den Aufbau und die Abläufe genau und intensiv ohne irgendwelche Tabus oder Vorbehalte“ ansehe. Insofern habe man die Innensicht der Verwaltung und durch das Landesverwaltungsamt, das ebenfalls gerade die Stadtverwaltung prüft, auch die Sicht von außen. Ein Sondergremium des Stadtrats soll ebenfalls in all diese Untersuchungen eingebunden werden.

„Jede Krise birgt auch eine Chance für einen Neuanfang“, lautete der Appell Forsters, der gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Verwaltung wieder dahin führen wolle, wo sie hingehöre: „an die Spitze der Kommunalverwaltungen im Saarland!“ Dies sei eine „Mammutaufgabe“. Forster wolle diese Herausforderung annehmen und mit viel Engagement, hohem persönlichen Einsatz und Demut die Amtsgeschäfte führen, sagte er weiter und bat um Verständnis dafür, dass er nicht jeder Einladung zu Festen und Jubiläen folgen werde. Seine Priorität liege nun auf der Verwaltungstätigkeit und die Beigeordnete Christine Becker sowie die ehrenamtlichen Beigeordneten würden künftig viele Termine für die Stadt wahrnehmen.

Am Ende seiner Rede ging Forster auf die finanzielle Situation der Stadt ein. Diese sei schwierig, „wir haben Sanierungsauflagen, die uns jeglichen Spielraum nehmen. Aber allein durch Sparen wird sich Homburg nicht weiterentwickeln“. Die Investition in digitale Infrastruktur und Digitalisierung sei ein wichtiger Standortfaktor. „Dies treiben wir mit Hochdruck voran“, so Forster.

Auch auf die Großprojekte „Hohenburgschule“ („Wir werden sie sanieren, aber den Zeitdruck etwas rausnehmen“) und die touristische Neuerschließung des Schlossbergs („Es geht nun in die entscheidende Phase, der Antrag auf Förderung muss Ende März abgegeben werden. Dann werden wir entscheiden, ob und wie wir das Projekt weiter verfolgen können“) ging Forster ein und appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, dass das Vorhaben, die Stadt Homburg - oder in Forsters Worten das Tankschiff - in eine neue Richtung zu drehen, „nur als Mannschaftsleistung möglich ist. Homburg steht vor großen Herausforderungen. Packen wir es gemeinsam an!“

Heringsesen SaalWie in den Jahren zuvor fanden sich viele Gäste im Saalbau ein, die zunächst gespannt der Rede von Bürgermeister Michael Forster zuhörten und nach dem Heringsessen in den Austausch miteinander und in angeregte Gespräche übergingen.

Heringsessen HeringeNach dem offiziellen Teil wurden die Heringe im vollbesetzten Saalbau verteilt.

Veröffentlicht am: 12.03.2019 | Drucken