Mit herzlichen Worten, Blumen, einem Gutschein und einer Flasche Bürgermeisterwein verabschiedete Oberbürgermeister Michael Forster die langjährige Personalratsvorsitzende des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS), Helene Rauber, in den wohlverdienten Ruhestand – oder wie sie es selbst als Motto für ihre Feier ausgab: „Eine Legende geht in Rente“.
Der Einladung zur Abschiedsfeier vor dem Gebäude des Personalrats folgten zahlreiche Gäste aus der Klinik und weitere Weggefährten – ein starkes Zeichen für die hohe Wertschätzung, die Rauber am UKS genießt.
„Wer mit Ihnen zu tun hatte – ganz gleich ob auf Klinikfluren, in Gremiensitzungen oder bei unseren Betriebsräteempfängen – weiß: Da kommt eine Person, die Haltung hat. Die zuhört. Die für andere kämpft. Und die mit ihrem offenen Wesen viel bewegt hat“, so OB Forster.
Fast zwei Jahrzehnte lang vertrat Helene Rauber die Interessen der Beschäftigten beim größten Arbeitgeber in Homburg, dem UKS mit rund 6.500 Beschäftigten. Dabei war ihr Blick stets lösungsorientiert, ihre Haltung von Respekt und Dialog geprägt. „Sie haben das UKS mitgeprägt – nicht als Teil der Leitung, sondern als das, was eine Institution im Innersten zusammenhält: als verlässliche Stimme der Beschäftigten, als Vermittlerin und Brückenbauerin“, betonte Forster.
Rauber blickt auf eine bemerkenswerte Laufbahn zurück: Nach ihrer Ausbildung in Neunkirchen zog es sie früh ans UKS, wo sie zunächst als Krankenschwester auf der Kardiologie und später auf der Thorax-Intensivstation arbeitete. Den Weg in den Personalrat fand sie nach einer knapp gescheiterten Kandidatur zur Frauenbeauftragten – ein Umweg, der sie schließlich zur Vorsitzenden führte. 18 Jahre lang war sie in dieser Funktion aktiv, wurde zur geschätzten Ansprechpartnerin, zur Stimme der Belegschaft – aber nie zur Gegenspielerin des Arbeitgebers. „Nur zusammen kann man etwas bewegen“, war stets ihr Motto. Und: Ohne ihre Sekretärinnen „hätte ich es nie geschafft“, so Rauber.
Helene Rauber ist vielen auch unter einem anderen Namen bekannt: Als „Jolanda Jochnachel“ begeistert sie über Jahre hinweg auf großen und kleinen Bühnen – mit Humor, Herz und klarem Blick auf den Alltag. Bereits während ihrer Zeit am UKS probte sie mit Bühnenpartner Günther Tannrath (Pfleger am UKS) vor den Kollegen - und manchmal sogar nachts im vermeintlich leeren OP-Saal, als plötzlich die Putzfrau anfing zu applaudieren, wie sie lachend erzählte.
Ihre tiefe Dankbarkeit für das Erlebte, aber auch die Freude auf das, was nun kommt, waren ihr deutlich anzumerken. Sie sei sehr dankbar für all das Erreichte – von der Krankenschwester zur Personalratsvorsitzenden, vom kleinen Mädchen auf der Couch mit der Begeisterung für die Mainzer Fasenacht hin zum Auftritt bei einigen dieser Sendungen. Mit Herzblut lebe sie das UKS, wollte mit 15 Jahren schon dorthin, auch ihr Sohn sei heute am UKS beschäftigt. Aber jetzt sei es Zeit loszulassen. Am 31. Mai ist der letzte Arbeitstag – und für die Zukunft gibt es einige Pläne.
Auch künftig wird „Jolanda“ unterwegs sein – mit eigenem Management und neuen Terminen, unter anderem in Bexbach und auch das Homburger Publikum darf sich auf einen baldigen Auftritt freuen (Termin wird noch bekanntgegeben).
Privat freut sich Rauber auf Zeit mit Dackel Heinrich, Gartenarbeit, Reisen – unter anderem an den Bodensee übers Allgäu ins Ötztal und weiter nach Italien – sowie auf Feste, Frauenabende, Frühstücke mit Freunden und das Schwimmen.
Oberbürgermeister Forster abschließend: „Sie haben Spuren hinterlassen – solche, die bleiben. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, Freude und Zeit für all das, was nun vor Ihnen liegt. Und ich bin sicher: Man wird auch künftig noch einiges von Ihnen hören – sei es als Helene Rauber oder als Jolanda.“
Helene Rauber (l.) empfing ihre Gäste im strömenden Regen (der nur wenige Minuten vor der Feier einsetzte) und nahm den OB (r.) mit unter ihren Regenschirm.