Große Bühne für exzellente Forschung: Mit der Verleihung des 23. Wissenschaftspreises der Stadt Homburg wurde am Montagabend die 62. Homburger Hochschulwoche feierlich eröffnet – erstmals nach sechs Jahren wieder im Großen Sitzungssaal des Homburger Rathauses. Bürgermeister Manfred Rippel, der den erkrankten Oberbürgermeister Michael Forster vertrat, überreichte den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis auf Empfehlung des Kuratoriums zu gleichen Teilen an Dr. Mohamed Elhawy und Dr. Lipao Fang. Beide wurden für ihre zukunftsweisenden Forschungsarbeiten im Bereich der Medizin ausgezeichnet.
Der Bürgermeister betonte: „Ich möchte den beiden Preisträgern zunächst besonders herzlich zu dieser Auszeichnung gratulieren und Ihnen – und auch Ihrem Umfeld, Ihren Professorinnen und Professoren sowie Ihren Teams – meine Anerkennung und mein Lob für Ihre ausgezeichnete Arbeit aussprechen.“ In seiner Würdigung lobte Bürgermeister Rippel nicht nur die exzellente wissenschaftliche Qualität der beiden Arbeiten, sondern auch die schwierige Auswahlentscheidung des Kuratoriums unter Vorsitz von Prof. Dr. Markus Hoth, dem er für diese „wichtige und wertvolle Aufgabe“ dankte.
Rund 100 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft waren der Einladung zum bewährten Gemeinschaftsprojekt von Volkshochschule (VHS) Homburg, der Stadt Homburg und der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes gefolgt. Unter den Anwesenden befanden sich unter anderem Universitätspräsident Prof. Dr. Ludger Santen, die UKS-Vorstandsmitglieder Dekan Prof. Dr. Matthias Hannig und die kaufmännische Direktorin Bettina Rottke sowie VHS-Leiterin Silvia Debold. Auch ihr Vorgänger Willi-Günther Haßdenteufel war anwesend, ebenso wie die ehemaligen Minister Joachim Rippel – zugleich früherer Oberbürgermeister der Stadt Homburg – und Georg Weisweiler.
In seiner Begrüßung zur Hochschulwoche hob Bürgermeister Rippel die enge Zusammenarbeit von Stadt, VHS und Universität sowie die herausragende Rolle des UKS als Wissenschafts- und Wirtschaftsmotor für die Region hervor: „Wir in Homburg wissen, dass die Medizinische Fakultät und die Universitätskliniken ein wahrer Glücksfall für unsere Stadt sind. Daher arbeiten wir auf verschiedenen Ebenen zusammen und setzen uns für die positive Entwicklung des UKS ein.“
Die ausgezeichneten Forschungsarbeiten fasste der Bürgermeister für die Gäste zusammen: Dr. Mohamed Elhawy vom Institut für Anatomie und Zellbiologie hat die Funktion spezieller Trachealbürstenzellen bei bakteriellen Atemwegsinfektionen untersucht. Seine Erkenntnis, dass diese Zellen durch ATP-Freisetzung die Immunabwehr verknüpfen, eröffnet neue Therapiechancen gegen Lungenentzündungen. Dr. Lipao Fang vom Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM) entdeckte, dass Oligodendrozyten-Vorläuferzellen über neuartige Verbindungen die Entsorgung zellulärer Abfallstoffe in Nervenzellen fördern – ein Mechanismus, der vielversprechende Ansätze für die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen bietet. Die Preisträger dankten anschließend der Stadt Homburg, dem Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) und der Volkshochschule für die Auszeichnung. Ihr besonderer Dank galt auch ihren jeweiligen Teams, ohne deren Unterstützung die erfolgreiche Forschungsarbeit nicht möglich gewesen wäre.
Auch Prof. Dr. Matthias Hannig, Dekan der Medizinischen Fakultät, und Silvia Debold, Leiterin der Volkshochschule, richteten nicht nur Grußworte an die Gäste, sondern boten jeweils auch Einblicke in ihre Arbeitsbereiche. Debold hob die Bedeutung der VHS als Bildungs- und Begegnungsort hervor und gab einen Überblick über die vielfältigen Angebote des vergangenen Jahres. Prof. Dr. Hannig präsentierte aktuelle Zahlen zur Medizinischen Fakultät – von Studierenden über Promotionen bis hin zu Berufungen – und stellte zwei neue Studiengänge vor, die demnächst starten sollen. Darüber hinaus informierte er über die umfangreichen Bauprojekte auf dem UKS-Campus, allen voran das geplante neue Zentralklinikum, das künftig eine zentrale Rolle für die medizinische Versorgung und Forschung in der Region spielen soll.
Nach der Begrüßung und der Verleihung des Wissenschaftspreises ließen sich die Besucherinnen und Besucher vom spannenden Festvortrag von Prof. Dr. Sergiu Groppa fesseln. Unter dem Titel „Gehirngesundheit aus innovativer Forschung und moderner Patientenversorgung“ spannte er den Bogen von der Grundlagenforschung bis zur praktischen Anwendung. Auch musikalisch hatte die Eröffnung einiges zu bieten: Die Uni-Bigband Homburg sorgte für einen mitreißenden Sound, bevor der Abend bei einem gemütlichen Umtrunk ausklang.
Hintergrund der Veranstaltung:
Der Wissenschaftspreis der Stadt Homburg wurde 1980 ins Leben gerufen und wird im zweijährigen Turnus verliehen. Er würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten junger Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Fakultät und unterstreicht die enge Verbindung zwischen Stadt und Universität.
Die Homburger Hochschulwoche bietet traditionell ein abwechslungsreiches Programm aus wissenschaftlichen, ethischen und gesellschaftlichen Themen. Höhepunkte in diesem Jahr sind u.a. der Ethiknachmittag der Paul-Fritsche-Stiftung am Dienstag und der beliebte Abschluss der Woche mit der Langen Nacht der Wissenschaften am Freitag.
(v. l. n. r.) Dr. Mohamed Elhawy, Dekan Prof. Dr. Matthias Hannig, Dr. Lipao Fang, VHS-Leiterin Silvia Debold, Bürgermeister Manfred Rippel, Universitätspräsident Prof. Dr. Ludger Santen und der hauptamtliche Beigeordnete Philipp Scheidweiler. Fotos: Julie Jager/Stadtverwaltung
Rund 100 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft waren der Einladung ins Homburger Rathaus gefolgt.
Bürgermeister Manfred Rippel (l.) bei seiner Ansprache.