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Starkregen- und Hochwasservorsorge in Homburg

Notwendige Anpassung an den Klimawandel

Starkregen und Hochwasser sind Themen, die uns leider in den letzten Jahren häufiger und heftiger betreffen. Durch die Klimaerwärmung wird eine Zunahme solcher Extremniederschläge erwartet. Die Starkregen- und Hochwasservorsorge ist somit wichtig, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und den entstehenden Schaden zu begrenzen.

 

Starkregen

Als Starkregenereignis wird ein Regenereignis bezeichnet, das sich durch große Niederschlagsmengen und eine hohe Intensität (>15 l/m² pro Stunde) auszeichnet. Charakteristisch sind zudem eine geringe räumliche Ausdehnung, eine kurze Dauer der Regenereignisse sowie eine unsichere Vorhersage und dadurch im Vergleich zum Flusshochwasser sehr geringe Vorwarnzeiten. Entsprechend wichtig ist die persönliche Vorsorge und Schutz, aber auch die öffentliche Vorsorge zur Minimierung der Risiken für Leib und Leben sowie der Infrastruktur.

Bedingt durch die Niederschlagsintensitäten fließen bei Starkregen große Teile des Niederschlags oberirdisch ab. Es sind nicht nur gewässernahe Orte betroffen, die Abflussprozesse können überall stattfinden. Die Straßen bilden dabei häufig Abflusswege. Durch hohe Strömungskräfte werden Treibgut und Geröll mitgerissen. So kann es zu Schäden, aber auch zu Gefahr für Leib und Leben kommen.

 

Ein Starkregenvorsorgekonzept wird erstellt

Die Stadt Homburg hat daher die Erarbeitung eines Starkregenvorsorgekonzeptes, das vom Land zu 90 Prozent bezuschusst wird, bei dem Fachbüro Weber-Ingenieure in Auftrag gegeben. Im Rahmen der Erarbeitung von Starkregen-Gefahrenkarten wurden im September 2024 zahlreiche Ortsbegehungen zusammen mit der Verwaltung der Stadt Homburg, den verantwortlichen Ortsvorstehern sowie dem Ingenieurbüro durchgeführt, in denen die neuralgischen Bereiche und Punkte dokumentiert und modelltechnisch berücksichtigt wurden.

 

Maßnahmen zur Risikoreduzierung

Während auf Grundlage der Gefahrenkarten eine Defizitanalyse durchgeführt wird, werden abschließend verschiedene Maßnahmen zur Risikoreduzierung das Ergebnis des Vorsorgekonzepts sein. Diese umfassen sowohl bauliche als auch verhaltensbezogene Maßnahmen und liegen teilweise im direkten Verantwortungsbereich der Kommune, betreffen aber auch die Risikokommunikation und Bereitstellung von Informationen zur Unterstützung von Eigentümern, eigenverantwortlichen Objektschutz zu betreiben.

In fünf Bürgerworkshops wurden die Ergebnisse aus den Starkregen-Gefahrenkarten für jeden Ortsteil vorgestellt und mit den Bürgerinnen und Bürgern Ideen für Maßnahmen zur Reduzierung von Überschwemmungen gesammelt und konstruktiv diskutiert. Die Bürgerworkshops, an denen jeweils zwischen 30 und 100 Bürger:innen teilnahmen, fanden von Dezember 2024 bis März 2025 statt.

 

Private Vorsorge und Schutz wird umso wichtiger!

Im Mai folgte eine Veranstaltung für betroffene Bürger:innen mit Informationen zur Eigenvorsorge, bei der viele Fragen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz der eigenen Immobilie und des Eigentums beantwortet wurden, ebenso Fragen zu Versicherungsschutz und Fördermöglichkeiten.

Präsentation hier zum Download (wird noch nachgereicht)

 

Die Feuerwehr der Kreisstadt und die Stadtentwässerung stellen Tipps und Informationen für einen optimalen Schutz und Vorsorge für Bürger:innen zum Download bereit.

Hinweise bei Starkregen, Sturm und Hochwasser der Feuerwehr Homburg – https://www.homburg.de/media/i3mcbczx/faltblatt_feuerwehr_hochwasser_2024final.pdf

Nina-App

https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warn-App-NINA/warn-app-nina_node.html

 

Wie schütze ich mein Eigentum?

  • Zustands- und Funktionsprüfung von erdverlegten Leitungen
  • Rückstausicherung und Überflutungsschutz

https://stadtentwaesserung-homburg.de/portfolio/grundstueckentwaesserung/

 

Was kann ich zur privaten Vorsorge tun?

  • Umgang mit Regenwasser – Rückhaltung durch Vegetation und bauliche Einrichtungen

Durch die Entwicklung unserer Siedlungen und fortschreitende Bebauung werden oft ursprüngliche Vegetation entfernt, Böden verdichtet und Flächen versiegelt. Wir erleben oft, dass es zuerst zu viel und dann sehr rasch zu wenig Wasser gibt. Auf bebauten und versiegelten Flächen (Gebäuden, befestigten Wegen und Straßen sowie Plätzen) fließt der größte Anteil des Regenwassers oberflächlich ungehindert ab und nur ein geringer Teil des Regens kann verdunsten und versickern. Um Starkregenereignissen vorzubeugen ist ein natürlicher kleinräumiger Wasserkreislauf von großer Bedeutung.

 

Dies bringt auch Vorteile für den Bürger mit sich – neben der Möglichkeit, das Regenwasser für die Garten- oder Brauchwassernutzung nutzbar zu machen, können auch Niederschlagwassergebühren eingespart werden. Jeder Quadratmeter, der von dem öffentlichen Abwassernetz abgehängt wird, entfällt dabei der Niederschlagswassergebührenberechnung.

 

Entsiegelungen führen zu mehr Rückhalt von Wasser durch Boden und Pflanzen

Ein natürlicher Wasserkreislauf, bei dem mehr Wasser versickern kann, führt zu geringerem Abfluss. Durch das Zusammenwirken von Boden und Pflanzen wird das meiste Regenwasser zurückgehalten. Das Regenwasser kann verdunsten und kühlen, den lokalen Wasserkreislauf versorgen und das Grundwasser speisen. Nur ein kleiner Anteil fließt demnach als Oberflächenwasser ab.

Je mehr entsiegelte/natürliche Fläche desto geringer der Oberflächenabfluss. Kleine Maßnahmen können in der Summe sehr viel bewirken. Eine effektive Vorsorge für Starkregenereignisse und ein wichtiger Beitrag eines jeden Einzelnen zur Prävention.

Die Kreisstadt Homburg plant 2025 mit der Entsiegelung des Vorplatzes der Hohenburgschule zu beginnen, eine von mehreren geplanten Entsiegelungen in der Innenstadt.

 

Hochwasserpass

Sollte ihr Eigentum in einem von Hochwasser oder Starkregen betroffenen Bereich liegen, besteht die Möglichkeit, einen Hochwasserpass fördern zu lassen. Ein Hochwasserpass ist eine individuelle Beratung zu Vorsorge- und Schutzmaßnahmen für ihr Eigentum durch einen professionellen Sachverständigen. Die Erstellung und Beratung wird durch die aktuelle Förderrichtlinie des Saarlandes unter Punkt 2.1.5. mit 500 EUR je Objekt gefördert. Die Förderanträge werden direkt an das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität und Agrar und Verbraucherschutz (kurz MUKMAV) gerichtet. Für den Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln des Landes für Vorhaben und Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenrisikomanagements (FRL-HWS) benötigen Sie 3 Angebote von Sachkundigen, die Sie auf dieser Seite des MUKMAV (siehe Link) finden: Starkregenvorsorge - saarland.de

 

Sachverständige, die den Hochwasserpass erstellen können, sind auf folgender Seite zu finden: https://sachkundigenfinder.hochwasser-pass.info/overview

 

Kontakt und Ansprechpartnerin:

Andrea Lippmann
Klimaschutzmanagerin | Dipl. Geografin
Kreis- und Universitätsstadt Homburg
Am Forum 5
66424 Homburg

Tel.: 06841 101 573
E-Mail: andrea.lippmann@homburg.de