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Die Reste der Burganlage mit Vorburg liegen auf der über 12 m hohen Sandsteinkuppe des "Malafelsens". Ihre Lage am Rande eines sumpfigen Tales, dem Merwoog, gab der Befestigung ihren Namen. Keramikfunde aus dem 10. und 11. Jahrhundert gelten als Indiz für eine bereits frühe Besiedlung des Felsens. Anhand der Befunde wird das Gebäude in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert. Danach erfolgte der Ausbau der Anlage. Man trennte den Felssporn durch einen Halsgraben von der Vorburg ab und errichtete eine Ringmauer. Ein Achteckiger Turm auf der Angriffseite wurde hierbei in die Mauer eingebunden.

Über die Gründung der Merburg lassen sich aus den Quellen keine Hinweise erschließen. Nur für wenige Jahrzehnte (1159 n. Chr. bis 1180 n. Chr.) finden sich die Herren von der Merburg in den mittelalterlichen Urkunden erwähnt. Bereits Ende des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts scheint sie zugunsten der Hohenburg bei Homburg aufgegeben worden zu sein. Gründe hierfür dürften vor allem in der besseren fortifikatorischen und strategischen Lage des Schlossberges zu suchen sein.

 

Für die folgende Zeit ist in den Schriftquellen nur noch von einem Wirtschaftshof (curia) Merburg die Rede, dessen letzte Erwähnung aus dem Jahr 1479 stammt. Eine erstmalige Nennung als Ruine erfährt die Merburg, in einer Beschreibung der beiden Ämter Zweibrücken und Kirkel, durch den Amtmann Tilemann Stella aus dem Jahr 1564.

 

Kleinere Ausgrabungen finden in den Jahren 1930-32 statt. Systematische Sondierungen wurden in den Jahren 1975-80 unter der Leitung von Wolfgang Müller, Kulturamt Homburg, durchgeführt; gleichzeitig sorgte er dafür, dass die noch erhaltenen Mauerreste in ihrem Bestand restauriert wurden.

 

Unter dem bei den Ausgrabungen angefallenen Fundmaterial reicht das datierende Spektrum der Keramikscherben von einzelnen Belegen karolingischer Zeit bis zu zahlreichen Geschirrresten des 11. und 12. Jahrhunderts, darunter einfaches Gebrauchsgeschirr bis zu feiner, hart gebrannter Irdenware. Charakteristisch für das Mittelalter sind die zahlreichen Fragmente sogenannter Kugeltöpfe. An Metallfunden sind eiserne Reitersporen, Teile von Steigbügeln, Speer- und Pfeilspitzen und verschiedene Gerätschaften wie Hammer oder Meißel erwähnenswert. Seltener sind Bronzefunde, so punzverzierte Beschläge von Kästchen und Möbel. Besondere Erwähnung verdient der Fund einer bronzenen ""Silberwaage" von 12 cm Länge. Die beiden Waagschalen haben einen Durchmesser von jeweils 6 cm. Es handelt sich um eine Reisewaage, wie sie von Kaufleuten zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert in Europa zum abwiegen von Hacksilber verwendet wurde.