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Schülerinnen und Schülern entwickeln App für Erinnerungsorte - Zusammenarbeit mit dem Homburger Stadtarchiv

Bild Stadtarchiv 2Marian Graff und Chiara Boscolo referierten für ihre Arbeitsgruppe über das Haus Salmon in der Eisenbahnstraße 6. Heute befindet sich dort eine Textilreinigung.

Nach dem Projekt „Zeitkapsel“ steht ein weiteres Kooperationsprojekt zwischen Schülerinnen und Schülern des Saarpfalz-Gymnasiums und dem Stadtarchiv Homburg in den nächsten Monaten vor dem Abschluss. Die Seminarfach-Klasse erarbeitete in der Stufe 11 zusammen mit ihrem Lehrer Matthias Pöhler eine App zu „NS-Erinnerungsorten in Homburg“.

Mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Zeit des Nationalsozialismus` leben heute kaum noch Zeitzeugen, die über diese schreckliche Zeit berichten können. Ziel der von den Schülerinnen und Schülern entwickelten App ist es, einen lebendigen Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten und besonders die junge Generation anzusprechen. Zu den Stationen der App gehören in der Altstadt der jüdische Friedhof, die Synagoge, das „Mahnmal gegen das Vergessen“ am Marktplatz sowie das Haus der Kaufmannsfamilie Salmon in der Eisenbahnstraße 6. Etwas außerhalb der Stadtmitte erforschte die Seminarfach-Klasse bei ihren Übungen zur wissenschaftlichen Arbeit das Polizeihaftlager Homburg-Nord, heute das Gewerbegebiet „Salvia“ in Erbach. Eine weitere Station erläutert die Hintergründe zu dem noch neuen Stelen-Mahnmal der Universitätskliniken des Saarlandes auf dem Klinik-Friedhof in der Cappelallee.

Das Homburger Stadtarchiv unterstützte die Klasse inhaltlich auf vielfältige Weise. Dazu gehörten Bild- und Text-Dokumente und Informationen, die im Vorfeld von Interview-Aufnahmen genutzt wurden. Die Mitarbeiterin und Mitarbeiter des Stadtarchivs organisierten zusammen mit dem Historischen Verein Homburg und Umgebung eine Führung zu den Erinnerungsorten und hielten während mehrerer Besuche im Archiv Kurzvorträge zu den Forschungsthemen.

Die App transportiert diese Inhalte nun weiter. So lässt eine Audio-Datei den Kantor der Synagogengemeinde Saar ein Totengebet vortragen. Interviews mit Prof. Dr. Klaus Kell, dem früheren Amtsleiter für Kultur und Tourismus, und mit dem Initiator des städtischen „Mahnmals gegen das Vergessen“, Izhak Hirsch, erläutern die Entwicklungsschritte hin zur Gestaltung durch den Bildhauer Klaus Glutting. Neu im öffentlichen Fokus der Erinnerung ist das Polizeihaftlager Homburg-Nord. Es entstand im Jahr 1939 auf dem Gelände der ehemaligen Tabakfabrik „Hewimsa“. Die App gibt Einblick in den Lageralltag der Gefangenen, die am Bau des Westwalls arbeiteten und im Lager äußerst schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen erlebten.

Zu den weiteren Kooperationspartnern gehört auch die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes, namentlich Dr. Sabine Graf. Die Firma Eurokey in Saarbrücken zeichnet sich verantwortlich für die Technik der App. Die Schüler-App kann mit Mitteln des Jugendforums Saarpfalz finanziert werden. Hier kooperieren der Fachbereich Familien- und Jugendhilfe/Jugendamt des Saarpfalz-Kreises, das Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel, die Protestantische Jugendzentrale des Dekanats Homburg miteinander.

Lehrer Matthias Pöhler und seine Schülerinnen und Schüler freuen sich über die Projektmittel in Höhe von 1.000 Euro, die die Herstellung der App ermöglichen. Nach den jetzigen Plänen soll die App ab dem 9. November 2021 benutzbar sein.

Bild Stadtarchiv 1Manuel Kammerer referiert über das „Polizeihaftlager in Homburg-Nord“, dem heutigen Gewerbegebiet „Salvia“ in Erbach. Er hat auch das Intro-Video zu den „NS-Erinnerungsorten in Homburg“ erstellt, mit dem er die Anwesenden in Staunen versetzte.

Veröffentlicht am: 19.07.2021 | Drucken