Ganz im Zeichen des 11. deutsch-türkischen Tulpenfestes, das von vielen Gästen besucht wurde, stand der Homburger Stadtpark am vergangenen Sonntag, 27. April. Offiziell eröffnet wurde das Fest um 13 Uhr durch die Schirmherren, Innenminister Reinhold Jost, Mehmet Akif Inam, den türkischen Generalkonsul für das Saarland und Rheinland-Pfalz aus Mainz, sowie dem Homburger Bürgermeister Manfred Rippel. Zuvor hatten der Integrationsbeauftragte Nurettin Tan und Klaus Friedrich die zahlreichen Gäste begrüßt und an die Anfänge des Festes erinnert. Die Idee, ein Fest im Zeichen der Tulpe zu gestalten, hatte Klaus Friedrich aus Istanbul mitgebracht und gemeinsam mit Tan und dem damaligen Ortsvertrauensmann Markus Emser 2013 erstmals umgesetzt.
Nurettin Tan und Klaus Friedrich dankten der Stadt Homburg, den vielen Partnerinnen und Partnern, Helferinnen und Helfern und Sponsoren für die Unterstützung des Festes, das sich in den vergangenen Jahren immer weiterentwickelt habe. Zum Auftakt hatte die sonst auf Dorfmusik spezialisierte Gruppe „Hacke“ aus Limbach die Nationalhymnen der Türkei und Deutschlands gespielt.
Klaus Friedrich hob hervor, dass in diesem Jahr mit Unterstützung des Rotary Club Homburg Saarpfalz erstmals neben den weißen und roten Tulpen auch schwarze und gelbe Tulpen blühten, somit alle Farben der beiden Nationalflaggen zu sehen seien. Friedrich sagte, dass wir die große Welt nicht im Griff hätten, wir aber unsere kleine Welt, die gar nicht so klein sei, ändern könnten, indem wir aufeinander zugingen. Er sagte auch, dass sie zunächst gedacht hätten, dass die Idee des deutsch-türkischen Tulpenfestes auch in anderen Städten übernommen würde, Homburg in dieser Hinsicht aber immer noch einzigartig sei.
Minister Reinhold Jost sagte, dass das Fest etwas Besonderes darstelle, obwohl es ja normal sein sollte, zusammen zu feiern. Er bezeichnete das Fest auch als tolle Idee und sagte die Unterstützung der Landesregierung zu, da es wichtig sei, die verschiedenen Kulturen nie wieder zu trennen. „Gerade das Saarland profitiert von der Vielfalt“, sagte Minister Jost und fragte, wo das Saarland heute ohne Türken, Italiener und Franzosen heute stünde. Dabei könne man auch einmal streiten, aber die unterschiedlichen Kulturen sollten sich niemals als Gegner oder gar Feinde betrachten, so der Minister, denn wichtig sei das Miteinander.
Auch der Kreisbeigeordnete Markus Schaller und die Landtagsabgeordnete und Stadtratsmitglied Sevim Kaya-Karadag, die die Grüße der Ministerpräsidentin Anke Rehlinger überbrachte, wiesen auf die gemeinsame Kommunikation und das Miteinander hin. Sevim Kaya-Karadag sagte auch, dass es gerade in Zeiten, in denen Ängste geschürt würden, wichtig sei den Menschen zu sehen und dass die Unterschiede unsere Gesellschaft nicht schwächen, sondern stärken würde.
Bürgermeister Manfred Rippel dankte allen für ihre Teilnahme und Unterstützung und bezeichnete die Anwesenheit vieler Gäste, auch des Ministers und des Generalkonsuls, als große Ehre. „Das Tulpenfest ist ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens in Homburg geworden und hat sich zu einem echten Aushängeschild für interkulturellen Dialog und das Zusammensein über kulturelle Grenzen hinweg entwickelt“, sagte er. Die Tulpe als Symbol für Liebe und Leben solle wie das Tulpenfest dazu ermutigen, den eigenen Horizont zu erweitern. Dabei stehe dieses Fest nicht nur für die deutsch-türkische Freundschaft, sondern für ein friedliches Miteinander und für den offenen Dialog zwischen Kulturen, Generationen und Lebenswelten – unabhängig von Herkunft, Sprache oder Religion.
Auch der Generalkonsul Mehmet Akif Inam fand lobende Worte für das Fest und die Initiatoren, bevor eine große Torte angeschnitten wurde und das umfangreiche Bühnenprogramm mit vielfältigen Darbietungen, die Musik, Tanz, Folklore aus Orient und Okzident verbanden, begann. Dazu gehörten die Band „Swee Tones“ der Musikschule Homburg, die Tanzgruppe Elmiras Orient aus Zweibrücken, die alevitische Kulturgemeinde sowie Vorführungen der bulgarischen Kindertanzgruppe aus Saarbrücken, eine Folklore Gruppe West Thrakien, Saz-Musik der Schülerinnen und Schüler von Tamer Chint und weitere mehr.
Im Festbereich gab es an zahlreichen Ständen türkische und deutsche Speisen und passende Getränke vielfältige, die Präsentationen von Künstlerinnen und Künstlern sowie der Jugendfeuerwehr Einöd.
v. l. n. r.: Klaus Friedrich, Nurettin Tan, Minister Reinhold Jost, MdL Sevim Kaya-Karadag, den Kreisbeigeordneten Markus Schaller, Bürgermeister Manfred Rippel und Generalkonsul Mehmet Akif Inam. Fotos: Jürgen Kruthoff/Stadtverwaltung.
Bürgermeister Manfred Rippel bei seiner Ansprache im Stadtpark.
Das Festgelände war gut besucht.