Mit Gedenkfeiern in allen Stadtteilen erinnerte die Stadt Homburg am Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – und setzte zugleich ein deutliches Zeichen für Frieden und Verständigung. Im Mittelpunkt stand die zentrale Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof in Homburg-Mitte. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen, Vereinen und der Bevölkerung nahmen teil, darunter Bürgermeister Manfred Rippel, Landrat Frank John, Dekan Dr. Thomas Holtmann und Ortsvorsteherin Christine Caster. Ebenfalls vertreten waren die Feuerwehr, die Marinekameradschaft, der Jugendbeirat sowie Schülerinnen und Schüler des Christian von Mannlich-Gymnasiums und des Saarpfalz-Gymnasiums. Gemeinsam setzten sie ein stilles, aber eindrucksvolles Zeichen des Erinnerns.
Bürgermeister Manfred Rippel griff in seiner Ansprache das diesjährige Motto „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ auf und erinnerte daran, dass sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in diesem Jahr zum 80. Mal jährt. Die historischen Erfahrungen seien nach wie vor spürbar – gerade weil die Zahl der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen abnimmt. „Die Erinnerung darf nicht verblassen“, mahnte er. Nur durch lebendige Erinnerungskultur lasse sich aus der Vergangenheit lernen und Frieden aktiv schützen.
Auch Ortsvorsteherin Christine Caster, Landrat Frank John und Dekan Dr. Thomas Holtmann brachten ihre Gedanken ein. Sie betonten, wie wichtig es sei, die Erinnerung wachzuhalten, Verantwortung aus der Geschichte zu ziehen und die Entwicklungen unserer Zeit aufmerksam zu verfolgen.
Mit Blick auf aktuelle weltpolitische Entwicklungen machte Rippel deutlich, dass Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit sind. „Leider erleben wir seit einigen Jahren wieder vielfältige Unsicherheiten, gerade durch den Krieg Putins in der Ukraine fühlen auch wir uns bedroht.“ Er mahnte, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt gerade in schwierigen Zeiten entscheidend sei: „Gemeinsam sind wir stärker – nur so können wir unsere freiheitliche Ordnung bewahren.“ Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit von Friedfertigkeit im Inneren und Wehrhaftigkeit nach außen, um Frieden und Freiheit zu erhalten.
Eine besondere Rolle sprach der Bürgermeister der internationalen Jugendarbeit zu, wie sie etwa der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seit vielen Jahren leistet. Auf dem Hauptfriedhof wurde dies sichtbar: Schülerinnen und Schüler des Christian von Mannlich-Gymnasiums und des Saarpfalz-Gymnasiums trugen ihre Gedanken zum Gedenken vor. Sie erinnerten daran, dass Krieg Leid über Ländergrenzen und Generationen hinaus erzeugt und dass Austausch zwischen jungen Menschen Brücken bauen kann. Rippel bezeichnete ihre Beiträge als „bereichernd und ermutigend“.
Einen würdigen Abschluss fand die Gedenkstunde mit der Kranzniederlegung am Ehrendenkmal. Begleitet wurde die Zeremonie musikalisch vom Evangelischen Posaunenchor Erbach. Drei Kränze wurden niedergelegt – von der Stadt Homburg, dem Jugendbeirat und der Marinekameradschaft. Ortsvorsteherin Christine Caster brachte die Bedeutung dieses Rituals auf den Punkt: „Mit dieser Kranzniederlegung zeigen wir, dass wir nicht vergessen.“
Bürgermeister Manfred Rippel (l.) während seiner Ansprache auf der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Homburger Hauptfriedhof.
Fotos: Julie Jager/Stadtverwaltung
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen, Vereinen und der Bevölkerung sowie Schülerinnen und Schüler zweier Homburger Gymnasien nahmen an der Kranzniederlegung teil. Ebenfalls anwesend waren die Feuerwehr, die Marinekameradschaft und der Jugendbeirat.
Kranzniederlegung am Ehrendenkmal: Drei Kränze wurden von der Stadt Homburg, dem Jugendbeirat und der Marinekameradschaft abgelegt.
