Einstimmig hat der Stadtrat Homburg in seiner gestrigen Sitzung eine gemeinsame Resolution zum geplanten Stellenabbau und zur Werksschließung bei Bosch in Homburg beschlossen und damit seine Solidarität mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Familien deutlich gemacht.
Vor diesem Beschluss hatte Oliver Simon, der Betriebsratsvorsitzende von Bosch in Homburg, auf Einladung von Oberbürgermeister Michael Forster über den geplanten Stellenabbau informiert und eindrücklich auf die Folgen für die Betroffenen sowie die Bedeutung für den Standort Homburg hingewiesen.
Nachdem auf der Tagesordnung zunächst noch mehrere Anträge und zwei Resolutionen zum Thema Bosch gestanden hatten, schlug Oberbürgermeister Michael Forster aufgrund jüngster Entwicklungen eine Änderung der Tagesordnung vor, wonach über eine gemeinsam von CDU, SPD und Die Linke ausgearbeitete Resolution abgestimmt werden sollte. Diese Änderung wurde einstimmig beschlossen.
Nachdem Michael Forster noch einmal kurz auf den angekündigten Stellenabbau bei Bosch eingegangen war und diesen als „harten Schlag“ bezeichnet hatte, berichtete er auch von Gesprächen, die er bereits geführt habe und die er fortsetzen werde. Anschließend bedankte er sich beim Bosch-Betriebsratsvorsitzenden Oliver Simon, dass dieser seiner Einladung in den Stadtrat gefolgt war.
Simon wurde von rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bosch begleitet, die an der Besuchertribüne des Sitzungssaals mehrere Transparente gegen den Stellenabbau angebracht hatten. „Wir stehen hinter Ihnen, sind für Sie da und werden Sie, soweit es in unserer Macht steht, unterstützen“, sagte OB Forster in Richtung der Bosch-Beschäftigten.
Oliver Simon informierte, dass 1.250 Stellen wegfallen sollen, damit aber rund 1.500 Beschäftigte und somit etwa die Hälfte der Homburger Belegschaft bei Bosch betroffen wäre. Er betonte auch, dass es nicht nur um den unmittelbaren Verlust vieler Arbeitsplätze ginge, sondern auch um fehlende Perspektiven für viele, gerade auch jüngere Beschäftigte, der Boschwerke in Homburg insgesamt sowie um weitere Arbeitsplätze sowie den Verlust von Kaufkraft in den Unternehmen, die mit Bosch zusammenarbeiten würden.
Simon hob auch hervor, dass nach seiner Einschätzung der Begriff der Transformation, von dem in der Automobilindustrie oft gesprochen werde, in diesem Fall nicht zutreffend sei. Denn es sei nicht so, dass die Produkte, die künftig in Homburg nicht mehr produziert werden sollen, nicht mehr gebraucht würden, sondern deren Produktion würde lediglich in die Türkei sowie nach Tschechien verlagert werde. Simon bemängelt vor allem, dass bei Bosch eine Perspektive für den Standort in Homburg fehle, dass keine innovativen neuen Produkte in Homburg gefertigt würden und es auch nicht gelungen sei, den Bereich Wasserstoff zu entwickeln.
Nach dem Bericht des Betriebsratsvorsitzenden äußerten im Lauf der Sitzung alle Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat ihre Betroffenheit, ihre Unterstützung und die Solidarität mit den Beschäftigten bei Bosch und ihren Familien und kündigten an, der vorgelegten Resolution zuzustimmen. Dies erfolgte dann auch mit einem einstimmigen Beschluss, für den sich Oberbürgermeister Michael Forster als klares Signal bedankte.
 
                            
    
     
                            
    
Oliver Simon berichtete im Stadtrat über den aktuellen Stellenabbau bei Bosch. Dabei nahm er neben dem Beigeordneten Philipp Scheidweiler, Oberbürgermeister Michael Forster und Bürgermeister Manfred Rippel (v. l. n. r.) Platz.
 
                            
    
     
                