Am Wochenende des 16. und 17. Mai konnten insgesamt 57 Teilnehmende im Rahmen einer von der Stadt Homburg unterstützten Exkursion einen bedeutenden Ort deutscher Demokratiegeschichte erleben: das Hambacher Schloss.

Ermöglicht wurde die Fahrt durch die Förderung der Kreisstadt Homburg im Rahmen der lokalen „Partnerschaft für Demokratie“, die Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist. Homburg setzt sich seit vielen Jahren aktiv für Demokratieförderung und gesellschaftliche Teilhabe vor Ort ein – diese Bildungsfahrt ist ein weiteres Beispiel für dieses Engagement.

Am Freitag reiste zunächst eine Gruppe von 23 Personen nach Neustadt an der Weinstraße. Diese bestand überwiegend aus jüngeren Teilnehmern der Integrationskurse des Internationalen Bundes sowie einigen externen Gästen. Ein Modul dieser Deutschkurse beschäftigt sich mit dem „Leben in Deutschland“; zirka einen Monat lang erfahren die Lernenden hier Vieles über das Grundgesetz sowie die deutsche Geschichte und Kultur. Die genannte Exkursion passte daher haargenau, da deutlich wurde, dass Grundwerte wie Meinungs-, Presse- oder Religionsfreiheit beim Hambacher Fest 1832 friedlich erkämpft wurden. Unterstützung erfuhren die Teilnehmer durch einen Übersetzer in die arabische und ukrainische Sprache. Nach einem gemeinsamen Picknick im Schlosshof bestand natürlich noch die Möglichkeit, die Pfälzer Lebensart in Neustadt noch ein wenig zu genießen.

Samstags unternahm die größere Gruppe mit insgesamt 34 Personen die Reise nach Hambach. Es handelte sich um eine bunte Mischung aus allen laufenden Integrations- und Berufssprachkursen des Internationalen Bundes einschließlich dreier Kinder und einiger ehemaliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dort angekommen, teilten sich die Gruppen in Fortgeschrittene und weniger Fortgeschrittene Deutschlernende auf. Die Fortgeschrittenen meisterten die ca. einstündige Führung durch das Hambacher Schloss mit zahlreichen interessanten Details schon ganz ohne Übersetzung. Für die Teilnehmer mit Anfängerniveau hatte sich der Übersetzer des Vortags noch einmal zur Verfügung gestellt.

Die Exkursion bot nicht nur historische Bildung, sondern auch Raum für Austausch und Verständigung. Aufschlussreich für die Mitfahrenden war sicherlich der Vergleich zu ihren jeweiligen Heimatländern, in denen die genannten Grundrechte zumeist nicht gegeben sind. Auf großes Interesse stieß natürlich auch die schwarz-rot-goldene Fahne, die beim Hambacher Fest erstmals gehisst wurde. Ihre Geschichte und Bedeutung lösten bei den meisten ein Aha-Erlebnis aus. Nicht zuletzt trug die Exkursion auch dazu bei, einige neue Kontakte über die Kursgrenzen hinweg zu knüpfen und wurde auch deshalb von allen als bereichernd empfunden.

Gemeinsam vor historischer Kulisse: Besuch des Hambacher Schlosses (Foto Copyright: Issa Saad)